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Kfz-Versicherung

Kein Ende des Kostendrucks in der Flottenversicherung in Sicht.

Marktsituation und Rückblick

Im zurückliegenden Jahr haben die deutschen Kfz-Versicherer aufgrund der sehr hohen Schadeninflation von geschätzten 15 Prozent versucht, starke Sanierungen bei ihren Kunden durchzusetzen. Mit Blick auf die vereinnahmten Beiträge im Jahr 2024 lässt sich feststellen, dass diese im Schnitt um weniger als zehn Prozent gestiegen sind. Die sich ergebende Differenz von etwa fünf Prozentpunkten sorgt für eine weitere Zunahme des Kostendrucks. Schließlich hat das Kfz-Geschäft im vergangenen Jahr zu einem geschätzten Verlust von über drei Milliarden Euro in der Versicherungswirtschaft geführt. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 wird mit einem – zwar geringeren, aber immer noch hohen – Verlust von mindestens 2,5 Milliarden Euro gerechnet.

Doch woher rühren die starken Kostensteigerungen, die die Risikoträger und damit am Ende die Kunden mit steigenden Prämien belasten? Die Gründe sind vielfältig: Steigende Ersatzteilkosten, sehr hohe Stundenverrechnungssätze der Werkstätten sowie aufwendigere Reparaturen aufgrund der immer komplexer werdenden Assistenzsysteme. Diese Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert: So sind laut Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer e.V. (GDV) beispielsweise Pkw-Ersatzteile seit 2013 durchschnittlich um über fünf Prozentpunkte pro Jahr teurer geworden. Demnach haben die Autohersteller zwischen August 2022 und August 2023 die Preise um 9,7 Prozentpunkte erhöht. Das Gleiche gilt für die Entwicklung der Stundensätze in den Kfz-Werkstätten: Von 2017 bis Anfang 2021 sind die Kosten pro Arbeitsstunde um rund 22 Euro gestiegen und diese Entwicklung hat sich seitdem weiter fortgesetzt.


Marktentwicklung 2024/2025

Die Kraftfahrtversicherung ist in der Schaden- und Unfallversicherung weiterhin die größte Sparte. Insgesamt haben die Versicherer für 2023 geschätzt ca. 30,3 Milliarden Euro Nettoprämieneinnahmen verbucht. In 2022 und 2021 lag diese Zahl bei jeweils 29,1 Milliarden Euro.

In den Jahren vor der Pandemie waren die Schadenaufwendungen bis 2019 auf insgesamt knapp 25 Milliarden Euro angestiegen. Die Schaden-Kosten-Quoten (Combined Ratio) lagen in diesen Jahren konstant knapp unterhalb der 100 Prozent. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 sanken die Aufwendungen im Schadenbereich aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens deutlich.
Diese Entwicklung hat sich seit 2022 dann aber wieder umgekehrt und es wurden insgesamt 26,1 Milliarden Euro an Schadenleistungen ausgezahlt. Im Jahr 2023 waren es dann sogar schon 29,6 Milliarden Euro. In der Folge haben sich die Schaden-Kosten-Quoten in den vergangenen Jahren zunehmend negativ entwickelt: Ausgehend von 94,8 Prozent im Jahr 2021, über 101,2 Prozent im Jahr 2022 bis hin zu einer Schaden-Kosten-Quote von 110 Prozent im vergangenen Jahr.

Auch die Zahl der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge hat sich bis 2020 auf insgesamt 67,7 Millionen erhöht. Während der Corona-Jahre blieb der Fahrzeugbestand stabil, im Jahr 2023 wurde dann aber mit 70,2 Millionen zugelassener Fahrzeuge ein neuer Höchstwert erreicht.

Aufgrund der Entwicklungen rechnen wir nach den ersten Gesprächen mit den großen deutschen Kfz-Versicherern mit durchschnittlichen reinen Tarifanpassungen von 15 bis 20 Prozent für das Jahr 2025. Diese Prämienerhöhungen beinhalten darüber hinaus nicht die individuellen Sanierungen aufgrund des Schadenverlaufes. Hier gehen wir von Prämienerhöhungen aus, die teilweise jenseits der 50 Prozent liegen könnten.

Bisher zeichnet sich überdies kein wirklicher Preiskampf auf dem Markt ab. Die Versicherungsgesellschaften werden sich darauf konzentrieren, ihre eigenen Bestände aus den roten Zahlen zu führen. Dennoch sind bei schadentechnisch sehr gut verlaufenden Fuhrparks Einsparungen möglich.

Aus diesem Grund nimmt das Thema Prävention einen immer höheren Stellenwert ein und es wird für Fuhrparkverantwortliche immer wichtiger, die Schadenaufwendungen unter Kontrolle zu halten. Mit der RMSecur & Consulting GmbH, unserem eigenen Risk Manager innerhalb der Ecclesia Gruppe, bieten wir als deas unseren Kunden eine detaillierte Vorabanalyse der aktuellen Unfall- und Fuhrparksituation, eine strukturierte und methodische Identifizierung der Kfz-Risiken sowie eine vollständige Risikoanalyse inklusive Bewertung und somit eine Kostenkontrolle.


Fazit

Da ein Ende des Preisanstieges nicht abzusehen ist, rechnen wir auch nach 2025 mit einem weiterhin sehr hohen Kostendruck. Die stark gestiegenen Kosten für Material und Arbeitsstunden sowie die anhaltende Inflation seit der Pandemie geben Versicherern insgesamt betrachtet wenig Spielraum für Prämiensenkungen. Von entscheidender Bedeutung für die Versicherungsnehmer ist es daher, möglichst positiv verlaufende Portfolios vorzuweisen, um im Austausch mit den Risikoträgern über realisierbare Einsparpotenziale sprechen zu können.


Ihre deas-Lösung 

Seit Beginn dieses Jahres haben wir mit dem Competence Center Ecclesia Mobility die Stärken der Kfz-Abteilungen der deas und der Ecclesia innerhalb der Unternehmensgruppe gebündelt. Es zeichnet sich durch einen Rundum-Ansatz aus, der weit über die Vermittlung geeigneter Versicherungslösungen hinausgeht. Das sogenannte Ökosystem Kraftfahrt umfasst nicht nur den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs, sondern die komplette Mobilitätsbandbreite von Unternehmen. Dabei stehen Themen wie der Fuhrpark, Machbarkeitsanalysen sowie alternative Mobilitäts- und Fahrzeugkonzepte im Fokus. Aufgrund unseres platzierten Prämienvolumens bei den größten deutschen Flottenversicherern können wir in den anstehenden schweren Verhandlungen trotz des beschriebenen Kostendrucks und den damit einhergehenden Sanierungsforderungen immer noch bestmögliche Lösungen für unsere Kunden erreichen.

Daniel Höckelmann