Menschen bei der Ecclesia – Franziska Spaude stellt sich vor

Franziska Spaude trainiert ehrenamtlich eine Jugendhandballmannschaft. Sie ­arbeitet als Kauffrau für Versicherungen und Finanzen an einer Schnittstelle von Versicherungsunternehmen zu den Kunden unserer Unternehmensgruppe. Ihre Aufgabe ist es, Lösungen für das Risikomanagement zu finden, die sowohl für den Kunden und als auch für den Versicherer gut sind.

Franziska Spaude kommt aus Lemgo in Lippe. Dort wird Handball großgeschrieben, spielt doch der 2020er-DHB-Pokalsieger TBV Lemgo Lippe seit bald vierzig Jahren in der Bundesliga. Da liegt es nahe, dass auch die 23-Jährige dem schnellen Spiel ihre Freizeit widmet. Sie erzählt: „Als Kind habe ich einiges ausprobiert, Turnen, Schwimmen …, beim Handball bin ich hängengeblieben.“ Da war sie zehn Jahre alt. Im Jahr 2017 legte die junge Sportlerin ihr Abitur ab und begann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim zweiten großen Lemgoer Sportverein, dem TV Lemgo. Und plötzlich war sie Handballtrainerin der weiblichen E-Jugend, also der Neun- und Zehnjährigen. „Das hat großen Spaß gemacht.“

In derselben Saison absolvierte sie einen Lehrgang für Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Ein Jahr lang leitete sie danach Handball-Spiele. Das, so hat Franziska Spaude erfahren, war wenig vergnüglich: „Ich war Angriffspunkt für alle: Spielerinnen, Spieler, Trainerinnen, Trainer und Publikum. Ich habe nicht so eine harte Schale, dass das an mir abgeprallt wäre. Das war eine psychische Belastung. Darum habe ich die Schiedsrichterinnen-Aufgabe liebend gern abgegeben, als ich gefragt wurde, ob ich eine Mannschaft trainieren möchte.“

Nach dem FSJ begann sie die Ausbildung in unserer Gruppe. Ihre Aufgabe als Handballtrainerin führte sie weiter. „Ich finde diesen Ausgleich total cool, erst arbeite ich im Büro und beschäftige mich mit Versicherungspolicen, am Nachmittag dann arbeite ich mit Menschen.“ Das Training einer E-Jugend liegt ihr, denn da geht es darum, spielerisch die Grundlagen des Sports zu vermitteln. Das findet Franziska Spaude einfacher, als später dann die technischen Fertigkeiten zu trainieren. „Außerdem“, so sagt sie, „sind die Kinder in der D-Jugend schon deutlich pubertärer, frecher, die tanzen einem ganz schön auf der Nase rum. Da ist es besser, wenn Frauen mit zehn Jahren Trainerinnen-Erfahrung diese Teams anleiten, oder Männer, die eine andere Autorität haben.“

Das Handballtraining gestaltet sie als Team zusammen mit ihrer Schwester Caroline Spaude. Die beiden haben ein sehr gutes Verhältnis. „Darum gelingen die Absprachen super“, sagt Franziska Spaude. „Wir ergänzen uns bestens: Mal bereitet die eine das Training vor, mal die andere. Aber in jedem Fall sind wir beide für die Mädchen da.“ Bei der Trainingsvorbereitung hilft natürlich, dass sie und ihre eineinhalb Jahre jüngere Schwester selbst aktiv Handball gespielt haben und damit auf einen Fundus an bewährten Ideen zurückgreifen können. Aber auch Bücher und das Internet eignen sich als Quellen, wie sie das Grundlagentraining aufbauen können.

Die Trainingssaison beginnt nach Ostern und läuft ein Jahr bis zu den nächsten Osterferien. „Wenn das Training mit einem neuen Team beginnt, können die Kinder meist noch nicht wirklich viel. Aber es ist immer wieder toll zu sehen, welche Fähigkeiten die Mädchen im Laufe dieses Jahres ausbilden“, schildert sie. In der abgelaufenen Saison zum Beispiel hatten sie nur Anfängerinnen und auch nur sechs, zu wenig für eine Mannschaft, die Spiele liefen dementsprechend nicht so gut. „Trotzdem kamen die Kinder gerne und waren immer fröhlich. Viele brachten im Laufe der Zeit eine Freundin mit, sodass wir allmählich doch eine komplette Mannschaft zusammen hatten.“

Neben der sportlichen Verantwortung gehört es zu ihren Aufgaben als Jugendtrainerin, die Kinder im Verein anzumelden, Spielerpässe zu beantragen, Heimspiele zu organisieren, einen Schiedsrichter zu finden und dann natürlich während des Spiels zu coachen. „Da geht es auch um die Kinder, die auf der Bank sitzen, die sind hibbelig und fragen dauernd: ,Wann kann ich wieder spielen?‘ Wir wechseln alle paar Minuten durch, egal, welche Qualität eine Spielerin mitbringt. Denn das gehört sich nicht, schon in dieser Altersgruppe nur die Besten einzuwechseln.“ Alle Mädchen sollen drankommen und mit Spaß dabei sein können, so die Überzeugung der beiden Trainerinnen.

Nicht zu unterschätzen ist der Zeitaufwand für den Kontakt zu den Eltern. „Ich bin 24 Stunden pro Tag Ansprechpartnerin“, erzählt Franziska Spaude mit einem Schmunzeln. „‚Wie sieht es mit dem nächsten Spiel aus? Wann findet unser Saisonabschluss statt?‘ Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht solche Fragen beantworten muss.“ Dabei erfährt sie auch viel Lob von den Eltern, die erleben, wie fröhlich ihre Kinder sind.

Ein Ehrenamt verlangt hohes Engagement, aber es gibt auch viel zurück. Franziska Spaudes Erfahrung lautet: „Es verändert die Einstellung für alles, was man tut. Im Ehrenamt merke ich ganz unmittelbar, dass ich anderen etwas Gutes tue.“ Das schwappt auch ins Berufsleben über: „Wenn ich auf der Arbeit daran mitwirke, dass im Sinne des Kunden positive Entscheidungen getroffen werden.“
 

Drei Sätze zum Vervollständigen…

  1. Beruf und Ehrenamt ergänzen sich optimal zu einem kompletten Ganzen, so unterschiedlich wie die beiden Bereiche sind.
  2. Worüber ich mich immer noch freue, ist zu sehen, wie die Kinder jedes einzelne Tor bejubeln.
  3. Ich bin mit Leib und Seele engagierte Handballtrainerin und Vermittlerin zwischen den Kunden und Versicherungsunternehmen.