Tipps zur Elementarschadenversicherung
Reparaturkosten, Kosten für den Wiederaufbau oder Ersatzbeschaffung, die durch ein Naturereignis notwendig werden, können damit abgesichert werden. „Welche Naturereignisse absichert sind, das hängt von der jeweiligen Deckung ab“, erklärt Katrin Gutseel, Produktmanagerin der Ecclesia Gruppe. „Lediglich 1,5 Prozent der Gebäudeeigentümer haben keine bis unzureichende Möglichkeiten, eine Elementarschadenversicherung abzuschließen.“
System mit 22,2 Millionen Adressen
Das Überschwemmungsrisiko ist von Region zu Region unterschiedlich. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat ein Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen mit dem Namen „ZÜRS Geo“ entwickelt, um das Risiko für die jeweilige Gegend einschätzen zu können. Dieses unterstützt die Versicherer bei der Einschätzung, in welchem Ausmaß ein Gebäude hochwassergefährdet ist. „Das ist für die Kalkulation des Versicherungsbeitrags wichtig“, erklärt Katrin Gutseel. In dem System sind 22,2 Millionen Adressen enthalten, diese werden in vier verschiedene Gefährdungsklassen eingestuft. 92,4 Prozent der Adressen in dem System liegen in der Gefährdungsklasse 1. Lediglich 0,4 Prozent der Adressen liegen in der Gefährdungsklasse 4. Sie sind mindestens einmal in zehn Jahren vom Hochwasser betroffen.
Schutz vor Starkregen
Im System „ZÜRS Geo“ gibt es zudem die Möglichkeit, das Starkregenrisiko einzuschätzen. „Dadurch können wir für unsere Kunden eine individuelle Beratung zum Schutz vor Starkregen vornehmen und diese Informationen für die Risikokalkulation verwenden“, erklärt die Ecclesia-Versicherungsexpertin. Der GDV teilt die 22,2 Millionen Adressen in drei Starkregengefährdungsklassen (SGK) ein. In der SGK 1 mit einer geringeren Gefährdung liegen 22,5 Prozent der Adressen; diese Gebäude können sich auf einer Kuppe oder am oberen Bereich eines Hangs befinden. In der SGK 3 herrscht eine hohe Gefährdung. Dies betrifft 2,6 Millionen Adressen. Die Gebäude stehen im Tal oder in der Nähe eines Flusses. Katrin Gutseel: „Die Gefährdungsklassen zeigen sehr gut, in welcher Region ein besonderes Risiko herrscht. Allerdings haben wir auch das Problem, dass viele Flächen asphaltiert und versiegelt sind. Bei Starkregen gibt es wenig Möglichkeiten, dass das Wasser versickert oder abfließen kann.“ Sich genauer über den Elementarschutz zu informieren, kann sich also lohnen.
Parametrische Versicherung als Option
Neben der klassischen Absicherung gegen Elementarschäden werden Parametrische Deckungen zunehmend wichtiger. Diese greifen dort, wo es Versicherungslücken gibt. Diese Lösung schützt zum Beispiel vor klimabedingten Risiken. Die Leistungsverpflichtung basiert auf zuvor festgelegten Kriterien. „Es gibt einen vorab vereinbarten Referenzwert (Trigger) und wenn dieser überschritten wird, zum Beispiel wenn die Erdoberfläche vereinfacht gesagt 20 Zentimeter unter Wasser steht, dann würde der parametrische Schutz greifen“, erklärt Katrin Gutseel. In diesem Fall würde die entsprechende Deckungssumme dem Kunden zur Verfügung gestellt. Die Vorteile der Parametrischen Deckung sind sehr transparente Ermittlungskriterien und häufig schnelle Auszahlungen im Schadenfall. „Diese Deckung ist allerdings noch nicht am Markt etabliert und zudem relativ teuer“, erklärt die Versicherungsexpertin.
Katrin Gutseel
Produktmanagement Ecclesia Gruppe