Zwei Shetlandponys im Pflegeheim

Marketingmitarbeiterin besucht mit Tieren Seniorinnen und Senioren

Ann-Kathrin Hillmann arbeitet im Bereich Präsentationsdesign und Projektmanagement der Ecclesia Gruppe. In ihrer Freizeit besucht sie gemeinsam mit einer Freundin Seniorinnen und Senioren im Pflegeheim. Das Besondere dabei ist, dass die beiden Frauen Ponys mitnehmen. Die 27-Jährige gibt Einblicke in ihre ehrenamtliche Tätigkeit und erklärt, wie wichtig die Zusammenkunft von Mensch und Tier ist.

A nn-Kathrin Hillmann sitzt am Schreibtisch in der Unternehmenszentrale der Ecclesia Gruppe in Detmold und arbeitet an einem Projekt. Doch heute muss sie pünktlich Feierabend machen, denn sie möchte mit einer Freundin in ein Seniorenheim fahren. Das Besondere daran ist, dass die beiden Frauen nicht alleine dorthin gehen. Sie nehmen zwei Shetlandponys mit.

Eigentlich stehen die Ponys auf einem Hof in Ostwestfalen-Lippe, da aber die Seniorinnen und Senioren nicht mehr so mobil sind, machen in diesem Fall die „Shettys“ die Ausflüge. Besonders in der Weihnachtszeit sind die Tiere willkommene Gäste. Dann tragen die Ponys eine Fliegenmütze, Gamaschen beziehungsweise Bandagen und eine dünne Decke im Weihnachtslook. Parallel dazu bestellt das Pflegeheim einen Nikolaus, der die betagten Menschen mit kleinen Nettigkeiten beschenkt. 


Zwei Shetlandponys unterwegs

„Die Shettys sind sehr gutmütig. Sie lassen sich auf vieles ein“, berichtet Ann-Kathrin Hillmann. Aber trotzdem müssen die beiden Frauen aufpassen, dass die Tiere nichts anknabbern. „Die Ponys besuchen nicht nur mit uns Seniorinnen und Senioren im Pflegeheim, sondern sie begeistern auch das junge Publikum.“ Denn auf dem Hof, wo die Shetlandponys stehen, feiern Kinder ihre Geburtstage. „Die Kids bemalen dann zum Beispiel die Ponys mit Fingermalfarbe oder reiten auf ihnen und nehmen parallel Wäsche von einer Leine oder machen Dosenwerfen“, erzählt die 27-Jährige. 

Aber was ist, wenn die Shetlandponys auf Reisen gehen? „Die kleinen Ponys wurden schon sehr früh an den Umgang mit Seniorinnen und Senioren, aber auch jüngeren Personen gewöhnt“, erzählt Ann-Kathrin Hillmann. „Zudem üben wir mit ihnen das Überwinden von größeren Stufen und auch den Transport. Manchmal nutzen wir in einem Pflegeheim sogar den Fahrstuhl.“ 

Wenn die Ponys mal keine Lust haben, dann merken die beiden Frauen das sehr schnell. Sie entscheiden dann je nach Situation, ob die Ponys eine Pause benötigen oder ob die Veranstaltung frühzeitig beendet werden muss. Das Tierwohl steht dabei immer an erster Stelle. „Manchmal hilft auch eine Banane oder ein Apfel. Das kommt bei den kleinen Tieren sehr gut an“, weiß die Pferdebesitzerin zu berichten. Denn sie hat auch ein eigenes Pferd und ist somit täglich mit den Tieren zusammen. 

Zurück zu den Ponys im Pflegeheim. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über den Besuch der Tiere. Sie warten im Sommer bereits draußen auf die Ponys. Im Winter gehen die Shettys aber auch ins Foyer. Die betagten Menschen dürfen die Tiere dann streicheln und auch striegeln. Aber ein Tabu gibt es: Die Ponys dürfen nicht gefüttert werden. „Häufig haben die älteren Damen einen Keks oder klassisch, wie man es so kennt, ein Stück Würfelzucker in der Handtasche“, sagt Ann-Kathrin Hillmann. „Der Würfelzucker muss allerdings in der Handtasche bleiben“. Denn wie bei vielen anderen Lebewesen ist Zucker für die Tiere nicht gut. Einige Bewohnerinnen und Bewohner können ihre Zimmer nicht mehr verlassen, auch das ist kein Problem für die beiden Frauen mit ihren Ponys. „Dann besuchen wir die Personen in ihren Zimmern. Wir möchten möglichst vielen Seniorinnen und Senioren ermöglichen, in Kontakt mit den Shetlandponys zu kommen, was bei allen Beteiligten dann zu einem Lächeln führt“, freut sich Ann-Kathrin Hillmann. 


DREI SÄTZE ZUM VERVOLLSTÄNDIGEN …

Beruf und Ehrenamt ergänzen sich optimal, denn sowohl im Job mit den Kolleginnen und Kollegen als auch mit den älteren Menschen komme ich gerne ins Gespräch. 

Worüber ich mich freue, ist, wenn die Seniorinnen und Senioren beim Anblick der Shetlandsponys ein Lächeln auf den Lippen haben. 

Ich bin mit Leib und Seele Projektmanagerin und Pferdeliebhaberin.