Digitales Tool zur Gebäude-Analyse
Timo Klouth (Teamleiter Architekten) und Daniel Schaefer (Abteilungsleiter Produktmanagement Komposit) erklären im Gespräch die Funktionen und Vorteile des hochmodernen Tools, das von den Ecclesia-Experten-Teams zur präzisen Gebäudewertermittlung und Risikobewertung verwendet wird. Durch die Eingabe der Adresse, die Verwendung eines 3D-Gebäudemodells und Ausstattungsmerkmale des jeweiligen Gebäudes kann dessen Wert digital ermittelt werden. Dies spart Zeit, erhöht die Genauigkeit der Wertermittlung und ist ein wichtiger Resilienz-Faktor, um nachhaltig Risiken abzusichern.
„Die Plattform verwendet die gleichen Wertansätze für Ausstattungsmerkmale und Sonderposten, die auch von dem Architektenteam in analogen Wertermittlungen verwendet werden. So können unterschiedliche Standardgebäude wie Altenheime, Kindertagesstätten sowie Büro- und Verwaltungsgebäude einfach und qualifiziert bewertet werden“, erklärt Daniel Schaefer. „Die Abkürzung GIS steht für Geoinformationssystem. Eine von vier Applikationen ermittelt die Gebäudeversicherungssumme. Dadurch können wir den Key-Accountern eine bessere Digitalisierung bieten, die sich künftig noch weiterverbessern lässt.“
Gebäudewerte exakt ermitteln
Ein Hauptaspekt der Plattform ist die Gebäudewertermittlung. Das GIS-Projekt der Ecclesia Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit dem Münsteraner IT-Dienstleister con terra entwickelt und ermöglicht. „In der Vergangenheit hat nur das Architektenteam die Gebäudeversicherungssummen ermittelt. Mit dem neuen System haben wir seit August 2021 die Möglichkeit, diverse Standardgebäude – wie zum Beispiel Altenheime, Kindertagesstätten, Büro- und Verwaltungsgebäude – vereinfacht von den Sachgebieten selbst bewerten lassen zu können und trotzdem exakte Ergebnisse zu erzielen. Für Komplexbauten steht nach wie vor das Team der Architekten für die Bewertung zur Verfügung. Hiervon profitieren unsere Kunden und wir gemeinsam“, erklärt Timo Klouth. „Da Tausende von Gebäuden den Unternehmen und Institutionen unseres großen Kundenstamms angehören und wir für unsere Kunden den passenden Versicherungsschutz auf dem Versicherungsmarkt realisieren, wäre die sonst übliche Ermittlung der entsprechenden Werte durch unsere Teams nicht leistbar. Diese absolut zeitintensive Aufgabe könnte nie im Leben vollendet werden“, betont Timo Klouth. „Präzision ist der entscheidende Vorteil. Die vorherige Nutzung alternativer Systeme hat uns gezeigt, dass sich mit diesen die Gebäudewerte nicht so korrekt und konkret ermitteln ließen, wie das für uns erforderlich ist, um unseren Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Deshalb war es elementar wichtig, von Profis ein eigenes System entwickeln zu lassen, dessen Herangehensweise exakt dem professionellen Vorgehen der Architekten entspricht. Mit con terra ist es uns gelungen, eine perfekte Plattform aufzubauen und aktiv daran mitzuwirken.“
GIS-Plattform (Geoinformationssystem)
Digitale Gebäudewertermittlung: Vollständig digitale Ermittlung des Versicherungswertes eines Gebäudes. Erhebliche Reduzierung manueller Fehler und Beschleunigung des Bewertungsprozesses.
3D-Gebäudemodell: Ermöglicht eine präzise und anschauliche Darstellung des Gebäudes und seiner Kubatur. Dies erhöht die Genauigkeit der Bewertung.
Integration des Architektenwissens: Die GIS-Plattform integriert die Wertansätze für Ausstattungsmerkmale und Sonderpositionen, die auch von Architekten in der analogen Wertermittlung verwendet werden. Digitale Bewertung ist qualifiziert und zuverlässig.
Vielseitigkeit: Vielzahl von Standardgebäuden, von Altenheimen über Kindertagesstätten bis hin zu Büro- und Verwaltungsgebäuden, kann gezielt bewertet werden. Die Genauigkeit der Versicherungswerte ist im Vergleich zu anderen Programmen deutlich besser.
App vereinfacht Risikobewertung
Ein weiteres wichtiges Modul der Plattform ist die Risikobewertung. „Die Märkte werden immer komplexer und es wird zunehmend schwieriger, Risiken zu platzieren, vor allem ohne ausführliche Risikoinformationen. Unsere Risikobewertungs-App ermöglicht es unseren Kunden, die entscheidenden Fragen zu ihren Gebäuden zu beantworten und dadurch eine Ecclesia eigene Risikoeinschätzung zu erhalten,“ sagt Timo Klouth. „Die Versicherer verdeutlichen uns in intensiven Gesprächen, dass immer mehr Risikoinformationen für die detaillierten Vertragsmodalitäten gebraucht werden. Dementsprechend haben wir in unsere App auch einen Fragebogen zum unkomplizierten Ausfüllen als Service integriert.“
Die Fragen innerhalb der App dienen nicht nur der Risikobewertung, sondern auch der Sensibilisierung von Kunden. Fragen zu Präventionssystemen können zu gezielten Gesprächen führen und so die Risikoqualität verbessern. Die Risikoinformationen werden in einem ABC-Cluster zusammengefasst, was eine ansprechende und strukturierte Darstellung des Portfolios und der Einzelrisiken ermöglicht. Der Dataroom für die volldigitale Ausschreibungsdarstellung bietet eine zentrale und sichere Umgebung für die Verwaltung und den Austausch von standortbezogenen Ausschreibungsdokumenten. Er verbessert Transparenz, Nachvollziehbarkeit und die Kommunikation zwischen den Beteiligten, wodurch Effizienz und Modernität in den Arbeitsprozessen gefördert werden.
Schnittstellen für Standort-Risiken und Extremwetter-Ereignisse
Die GIS-Plattform integriert zudem verschiedene externe Datenquellen, um eine umfassende Bewertung zu ermöglichen. „Wir haben eine direkte Schnittstelle zu Swiss Re, um über mögliche standortbezogene Naturgefahren wie Flusshochwasser, Hagelschlag etc. unserer Kunden zu erfahren. Genauso gibt es auch eine direkte Verlinkung zu GeoVeris, einem Portal für Geo- und Wetterdaten. Hier können wir ebenfalls schnell und schlank die Versicherungsmarkt
üblichen Daten der Hochwasser- und Starkregengefährdungsklasse abfragen. Durch diese Integration können wir schnell und effizient auf marktübliche Versicherungsdaten zugreifen“, erklärt Timo Klouth.
Praktische Anwendung und Kundennutzen
Die Plattform ist so konzipiert, dass sie einfach zu bedienen ist und von Kundenbetreuern genutzt werden kann, um schnell und effizient Gebäudewerte zu ermitteln. „Mit der GIS-Plattform befähigen wir unsere Kundenbetreuer, Gebäudeversicherungssummen schnell zu ermitteln, ohne dass immer ein Architekt aus unserem Team rausfahren muss,“ erläutert Timo Klouth.
Zukünftige Entwicklungen
Das erfolgreiche System wird kontinuierlich weiterentwickelt. „Wir haben zum Beispiel im vergangenen Jahr sehr viel Erfahrung mit der Risikobewertungs-Applikation sammeln können.
Da wird es in Zukunft noch weitere Verbesserungen geben“, betont Timo Klouth. Die GIS-Plattform der Ecclesia Gruppe stellt einen bedeutenden Fortschritt in der digitalen Gebäudeversicherungssummenermittlung und Risikobewertung dar. Sie bietet eine präzise, effiziente und benutzerfreundliche Lösung, von der sowohl die Kunden als auch die Versicherer
profitieren.